WilerZeitung, 20. März 2007

«La vie en rose» im «Ochsen»

Eva-Maria Froidevaux interpretierte Piaf-Chansons

Flawil. Am Donnerstagabend lebte die unvergessene Chansonnière Edith Piaf wieder auf. In Begleitung von Willi Häne sang Eva-Maria Froidevaux eine Auswahl ihrer schönsten Lieder.

MICHAEL HUG

«La vie en rose» haben Liebhaber des französischen Chansons immer noch im Ohr, obwohl Edith Giovanna Gassion, bekannt geworden als «la môme piaf» (kleiner Spatz), seit mehr als 40 Jahren tot ist. «Milord» oder «Je ne regrette rien» sind weitere, der Piaf auf den Leib geschriebene Lieder, die immer gerne gehört werden, ob ab einer Original-Vinylplatte oder live von einer Interpretin. Eine solche ist die Flawiler Lehrerin Eva-Maria Froidevaux.
Klar, hell und energisch
Klar, hell, energisch, farbig und hinreissend zelebrierte Froidevaux am Donnerstagabend Auszüge aus Piafs Vermächtnis. Was sie und der St. Galler Akkordeonist Willi Häne nach monatelangem Proben aus dem stillen Kämmerchen in den «Ochsen» zauberten, überwältigte und begeisterte. Der Piafs fröhliches «Les flons flons du bal», ihr herzzerreissendes «La vie en rose», ihre subtile Frage «A quoi ça sert l'amour»? und viele weitere bekannte und unbekannte Chansons ertönten so herzlich wie leidenschaftlich durch die Gaststube, wo sich rund 40 Fans des Chansons zur musikalischen Soirée zusammengesetzt hatten. Froidevaux ist in Flawil seit Jahren als ambitionierte Hobby-Sängerin bekannt. Einst war der Pianist Peter Sutter ihr Begleiter.
In die Herzen gelegt
«Ich wollte mich auf die Chansons der Piaf konzentrieren», erklärt sie ihre Entwicklung, «dabei habe ich zufällig Willi Häne kennengelernt.» Piaf spreche die gleiche Sprache wie sie, meint Froidevaux im übertragenen Sinne, sie – die Piaf – spreche ihr aus dem Herzen. Um dies zu erfahren, wollte sie nicht einfach dem «éspirit» der Lieder nachgehen, sie beschäftigte sich intensiv mit den Texten. «Wenn mir ein Chanson gefällt, aber der Text nicht, nehme ich es nicht ins Repertoire auf!» Dieses ausgesuchte Repertoire legten Froidevaux und Häne als Duo «l'accoeurdéoniste» den hingerissenen Zuhörern in die Herzen.

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